15. Märzpark
Neuzeitlicher Friedhof
Auftraggeber: Wiener Stadthalle
Am 27. Juli 2005 wurde das Bundesdenkmalamt, Abteilung Bodendenkmale von der Freilegung einer Gewölbedecke beim Graben einer Künette in der nordöstlichen Ecke des Märzparks verständigt.
In der Folge wurde die FORSCHUNGSGESELLSCHAFT WIENER STADTARCHÄOLOGIE um eine Begutachtung der Situation gebeten.
Die Gewölbe stellten sich sehr rasch als Reste eines stillgelegten Kanals mit Putzschacht heraus. Da die Künette im bislang relativ ungestörten Bereich des ehemaligen „Schmelzer Friedhofs“ liegt und sich bereits im gelagerten Aushubmaterial menschliche Knochen befanden, wurde eine archäologische Begleitung der weiteren Arbeiten vereinbart.
Im Auftrag der Magistratsabteilung 42, Stadtgartenamt, übernahm die FORSCHUNGSGESELLSCHAFT WIENER STADTARCHÄOLOGIE ab 1. August 2005 die archäologische Untersuchung der für das Drainagerohr vorgesehenen etwa 20 m langen, 2,50 m breiten und 1,80 m tiefen Fläche.
Die Aushubarbeiten wurden mit einem Kleinbagger mit Böschungslöffel fortgesetzt und in einer Tiefe von 1,20 bis 1,40 m unter dem rezenten Niveau fanden sich die ersten Knochen. Es handelte sich dabei aber nicht um „normale“ Bestattungen, sondern um die bereits aus den Grabungen im Bereich der heutigen Tiefgarage Märzpark bekannten grossen Gruben, in die man die Skelette aus exhumierten Gräbern deponiert hatte.
Insgesamt wurden bis zur bautechnisch erforderlichen Tiefe drei Gruben freigelegt, dokumentiert und die Gebeine – etwa 500 kg – anschließend geborgen und zur Wiederbestattung auf den Wiener Zentralfriedhof gebracht.